von Thomas Brendel - Neubau Coach
3.1 Allgemeine Vorbemerkung
In den Allgemeinen Vorbemerkungen lesen Sie meistens gleich zu Anfang, dass das Gebäude nach den „anerkannten Regeln der Bautechnik“ ausgeführt wird. Manche ganz Mutigen schreiben sogar: nach den
„anerkannten Regeln der Technik“ und nach den „einschlägigen DIN-Normen“. Ein Bauwerk nach den DIN-Normen zu bauen, ist strenggenommen also nicht nach dem neusten Stand der Technik, da die
anerkannten Regeln der Technik der DIN-Norm meistens voraus sind. Aber das umfänglich zu erklären, würde zu weit gehen.
Aber mal ehrlich, wir gehen doch alle davon aus, dass unser Bauunternehmer das Haus nach den anerkannten Regeln der Technik bauen wird. Aber wie bekommen wir das in den ersten Gesprächen heraus?
Dass Sie bei der Firma XY genau aus diesen Gründen genau richtig sind, erzählt Ihnen jeder gute Verkäufer, wenn Sie es so ansprechen! Mit „guter Verkäufer“ meine ich natürlich aus Sicht des
Verkäufers. Manche Firmen stellen auf ihrer Homepage oder Facebookseite die Mitarbeiter vor, die auf einer Weiterbildung waren, dies ist schon einmal ein gutes Zeichen. Außerdem sollten Sie sich
die Google-Rezensionen anschauen und dann die Anzeichen richtig deuten. Am besten ist die direkte Ansprache von Kunden nach ihrer Erfahrung. Leider gibt es hierbei keine aussagekräftigen
Anzeichen, die ganz klar auf eine ordnungsgemäße Bauausführung schließen lassen können. Viele Kunden sind zwar mit ihrer Wahl im Nachgang zufrieden, wissen aber gar nicht, was alles nicht den
Regeln der Technik an ihrem Gebäude entspricht.
Also bleibt ihnen hier nur ihr Bauchgefühl zur Entscheidung des Baupartners.
Unter anderem finden Sie in den Allgemeinen Vorbemerkungen auch, welche planerischen Leistungen (Architektur- und Ingenieur-Leistungen) im Hauspreis enthalten sind. Auch hier sollten Sie ganz
genau hinschauen, ob auch wirklich alle Leistungen, die zum Bau eines Hauses notwendig sind, beschrieben und somit enthalten sind. Hier holt sich der Hausanbieter schnell mal ein paar Euro
zusätzlich, weil z. B. die Vermessungsleistung für den erforderlichen Lageplan nicht enthalten ist oder es steht geschrieben, dass sie vom Bauherrn zur Verfügung gestellt wird. Das ist auch okay,
muss nur ordentlich kommuniziert und sichtbar nachvollziehbar in die Baukostenaufstellung eingetragen werden.
Baustrom und Bauwasser – enthalten oder nicht? Wenn nicht, muss auch das in die Baukostenaufstellung. Wie sind die Entwässerungsleitungen beschrieben? Also die Regen- und Schmutzwasserleitungen,
an der Ihre Toilette usw. angeschlossen ist. Meistens werden diese Leitungen nur bis zur Außenwand gelegt. Das ist auch in Ordnung, da der Unternehmer zum Zeitpunkt des Angebotes noch nicht weiß,
wie tief der Anschluss in der Straße liegt und ob es schon einen Übergabeschacht auf dem Grundstück gibt oder dieser auch noch erstellt werden muss.
Tipp: Gute Verkäufer schauen sich Ihr Grundstück an, um genau diese Dinge beraten zu können und mit in die Baukosten aufzunehmen.
Auch finden Sie hier die Effizienzklasse, die Ihr Haus später haben wird, ob es das ganz normale EnEV-Haus ist oder die Effizienzklasse 55, 40, 40+ usw. erreichen wird. Aber halt! Wenn die
angegebene Effizienzklasse eine Förderung bei der KfW-Bank beinhaltet, sollten auch die nötigen dazugehörigen Unterlagen (Anträge) bei der KfW mit im Festpreis enthalten sein. Wenn von Ihnen zur
Finanzierung gewünscht, muss das auch beschrieben sein, sonst könnte man es Ihnen hinterher als Zusatzkosten anbieten.
Es ist für die Baufirmen schwer, wirklich alle Leistungen ganz genau zu beschreiben, und manchmal steht etwas nicht beschrieben, was aber doch selbstverständlich kostenfrei als Service mit
ausgeführt wird.
Ich möchte Sie auch nur sensibilisieren, nicht alles zu glauben und lieber einmal mehr nachzufragen. Und ich kann Ihnen immer nur den Tipp geben, sich schon in der Angebotsphase von einem
Experten beraten zu lassen und diesen dann auch mit zu den Gesprächen der Baufirmen zu nehmen, denn er kann zwischen den Zeilen lesen.
Abschließend kann ich Ihnen sagen, dass in den meisten Fällen hier schon ca. 2.000 € bis 5.000 € versteckt sind.
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