In diesem Punkt finden Sie die Holzart, die verbaut wird. Und dort sollten Sie „Konstruktionsvollholz“ lesen, abgekürzt: KVH-Holz. Das ist technisch runtergetrocknetes Holz, das eine Restfeuchte
von ca. 15 +/- 3 % hat und somit nicht mehr so viel Bewegung im Dachstuhl auftritt. KVH-Holz ist gefast und gehobelt und hat sich in den letzten Jahren immer mehr am Markt durchgesetzt.
Als Konstruktionsvollholz wird veredeltes Bauschnittholz bezeichnet, das gemäß einer Verbändevereinbarung zwischen dem Bund Deutscher Zimmermeister und der Überwachungsgemeinschaft
Konstruktionsvollholz gegenüber der DIN 4074 erhöhte Qualitätsanforderungen erfüllt. Es besteht aus Nadelvollholz-Kanthölzern der Holzarten Kiefer, Tanne, Lärche, Douglasie oder Fichte.
Man unterscheidet weiterhin zwischen Konstruktionsvollholz für den sichtbaren Bereich (KVH-Si) und Konstruktionsvollholz für den nicht sichtbaren Bereich (KVH-NSi). Um einen hohen Ausnutzungsgrad
des Holzes zu erreichen, werden beim Konstruktionsvollholz auch kürzere Abschnitte keilgezinkt und miteinander verleimt. So werden Standardlängen von bis zu 13 m produziert. KVH fällt in die
Maßtoleranzklasse 2 nach DIN EN 336. D. h., die Dicken und Breiten dürfen bei Kantenlängen unter 100 mm um +/- 1 mm abweichen und bei Kantenlängen größer als 100 mm um +/- 1,5 mm. Im Rahmen der
Keilzinkung müssen Äste, abhängig von ihrer Größe, einen bestimmten Abstand zur Keilzinkverbindung haben.
Finden Sie diese Position nicht, sollten Sie unbedingt nachfragen, welches Holz verbaut wird, und dies dann auch noch einmal schriftlich
festhalten, wenn Ihnen zugesagt wird, dass es sich um KVH-Holz handelt.
Wenn angegeben ist, dass technisch getrocknetes Bauholz verwendet wird, ist dieses zwar auch technisch runtergetrocknet, hat aber nicht die
Eigenschaften von KVH-Holz. Es ist nicht gefasst und gehobelt, es kann nicht zwischen sichtbarem und nicht sichtbarem Holz unterschieden werden. Das Holz ist nicht keilgezinkt, das bedeutet, dass
es trotz der geringen Restfeuchte zu mehr Bewegung im einzelnen Holzsparren (Balken) aufgrund der Länge kommt, da dieses Holz keine
Keilzinkverbindung in 3,5-m-Stücken hat.
In manchen Bau- und Leistungsbeschreibungen ist auch vom Sparrenbinderdach die Rede. Ein Binderdach ist ein vorgefertigtes Dachgerüst aus
Holzbindern, das komplett oder teilweise im Abbundwerk gefertigt wird. Auf der Baustelle werden die einzelnen Binder auf den Ringanker, der vorher vom Maurer erstellt worden ist, aufgesetzt.
Dächer mit großer Spannweite sind durch diese Fertigteilgerüste möglich. Das Aufstellen eines Binderdaches ist zeitsparend, ohne zusätzliche Maurerarbeiten zu montieren. Zusätzliche Stützbalken
werden beim Binderdach nicht benötigt und man spart somit mehr Geld.
Der Nachteil besteht darin, dass Sie aufgrund der Konstruktion des Binderdaches weniger Platz auf dem Spitzboden haben. Wenn dieser zum Beispiel bei einer Stadtvilla normalerweise ca. 90 m² groß ist, stehen dann nur noch ca. 25 m² zur Verfügung.
Hier müssen Sie aufpassen, dass diese Fläche mit Rauspundbrettern oder Ähnlichem verdielt wird, sodass Sie die Möglichkeit haben, etwas abzulegen.
So können ohne Weiteres 2.000 € bis 2.500 € eingespart werden. Dies ist durchaus eine Möglichkeit, Baukosten zu sparen, wenn man mit dem Nachteil des Platzmangels im Spitzboden leben kann.
Zudem finden Sie in der Position auch die Verkleidungsart der Dachüberstände, also Kunststoff oder Holz. Auch hier sollten Sie einen Experten
fragen. Kunststoff ist im norddeutschen Raum das wohl am meisten benutzte Material. Wenn Sie jedoch einen offenen Dachkasten an der Seite haben wollen, um die einzelnen Sparren von unten zu
sehen, dann ist es besser, eine Holzverkleidung auf den Sparren von oben zu wählen, da das Material auf den Sparren verlegt wird und es somit gerade bei Kunststoff zu mehr Bewegungen kommt.
Die wichtigste Frage ist zwischen den Firmen der Preisunterschied. Manche Firmen schreiben nur Kunststoff, um den Bauherren nicht so viel
Auswahlmöglichkeiten zu geben, aber es besteht preislich eigentlich kein Preisunterschied. Sie sollten auf jeden Fall einmal nachfragen, denn
nach der Unterschrift ist es komischerweise bei vielen ein Mehrpreis.
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